Die Schulstiftung der Erzdiözese Wien mit ihren 23 Schulen steht wie alle privaten Schulerhalter in Österreich derzeit vor der Herausforderung, trotz der verordneten Schulschließungen alternative Unterrichtsformen anzubieten und die Schulinfrastruktur aufrecht zu erhalten. Das Schulgeld wird indes benötigt, um alle weiterhin laufenden Kosten der Schulen zu decken.

Da es zuletzt in Bezug auf das von unseren Privatschulen erhobene Schulgeld immer wieder zu Missverständnissen kam, möchten wir hier für Klarstellung sorgen.

Die katholischen Privatschulen der Erzdiözese Wien heben bei normalem Schulbetrieb (und z. B. beim Essensgeld natürlich abhängig davon, ob die SchülerInnen dafür angemeldet sind) drei unterschiedliche Beiträge ein. Bis zu dem Tag, an dem der Schulbetrieb wieder regulär aufgenommen wird, wird diesbezüglich wie folgt vorgegangen:

  • Essensbeiträge: Die Essensbeiträge werden nicht eingehoben.
  • Nachmittagsbetreuung: Die Beiträge für die Nachmittagsbetreuung unserer Schulen werden nicht eingehoben; dies gilt auch für den Mai, sollten die Schulen noch geschlossen sein.
  • Schulgeld: Das Schulgeld, das die gesamte Schulinfrastruktur sichert, bleibt in bisheriger Höhe aufrecht. Für Familien in wirtschaftlichen Schwierigkeiten suchen wir nach individuellen Lösungen und vereinbaren Reduktionen und Stundungen.

Schulgeld finanziert Infrastruktur

Richtig ist, dass wir als privater Schulerhalter mit dem sogenannten Schulgeld nicht den Unterricht, sondern unsere Schulen finanzieren. Die Kosten eines gesamten Jahres werden bei der Budgetplanung zusammengerechnet und durch zehn dividiert. Das ergibt die Monatsraten für die Eltern.

Mit dem Schulgeld abgedeckt sind etwa die Gehälter für die MitarbeiterInnen der Schulstiftung — zum Beispiel Verwaltungspersonal, IT-MitarbeiterInnen, Schulwarte, SeelsorgerInnen, SozialarbeiterInnen und pädagogische PsychologInnen.

Auch die Erhaltung und Erweiterung der Schulgebäude muss mit dem Schulgeld finanziert werden, ebenso die technische und sonstige Ausstattung der Schulen. Das reicht von der Heizung im Winter über die Anschaffung der IT-Infrastruktur bis hin zu den Kreditraten für einen neuen Turnsaal oder Schulneubau.

Kosten laufen trotz Schulschließung weiter

Im Moment findet in den Klassen unserer Schulen kein regulärer Schulbetrieb statt, doch nahezu sämtliche Kosten für die Aufrechterhaltung der Infrastruktur laufen selbstverständlich weiter. Kreditraten sind zu zahlen, auch wenn der Turnsaal leer steht, und der Preis der Whiteboards verringert sich nicht plötzlich, weil sie einige Wochen ungenutzt im Klassenzimmer stehen.

Unsere Eltern können, wenn notwendig, ihre Kinder auch jetzt jederzeit in die Schulbetreuung geben. Wir sollen zudem den schulischen Normalbetrieb — also Unterricht und Nachmittagsbetreuung — in vollem Umfang und in voller Qualität reibungslos wiederaufnehmen können, sobald die Schulen wieder öffnen dürfen.

Gemeinnützig und nicht gewinnorientiert

Die Schulstiftung ist eine gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Einrichtung. Als gemeinnützige Stiftung schreiben wir keine Gewinne und als privater Schulerhalter finanzieren wir uns durch die Elternbeiträge. Diese sind so knapp wie möglich kalkuliert, um die laufenden Kosten sowie die nötigsten Rücklagen zu decken.

Reduktion der Beiträge, individuelle Lösungen

Wir haben auf die Krise bereits mit einer teilweisen Reduktion der Elternbeiträge reagiert. So wurden die Beiträge für die Nachmittagsbetreuung unserer Schulen erlassen. Darüber hinaus tun wir alles, um in Härtefällen mit individuellen Nachlässen und Stundungen jenen Eltern zu helfen, die durch die Krise in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen sind.

Die Schulstiftung verzichtet also bereits auf einen Teil ihrer Einnahmen, ohne dass die laufenden Kosten in entsprechendem Ausmaß verringert wurden. Wir sind dennoch zuversichtlich, diese Krise wirtschaftlich mit verkraftbaren Schäden zu überstehen und damit die Weiterführung der Schulen gewährleisten zu können.

Wir bemühen uns um weitere Einsparungen und staatliche Unterstützung

Wir reduzieren die Kosten, wo wir können, und werden entsprechende Einsparungen nach Möglichkeit an die Familien weitergeben, ohne die wirtschaftliche Existenz der Schulen zu gefährden. Vor kurzem haben wir die — wirtschaftlich — erfreuliche Nachricht erhalten, dass für unsere MitarbeiterInnen die Kurzarbeit genehmigt wurde.

Betreffend weiterer Einsparungen sind wir auf allen Ebenen in Verhandlungen mit staatlichen Stellen, um Förderungen und Unterstützungen seitens der öffentlichen Hand zu erhalten und sind zuversichtlich, dass sich hier noch weitere Möglichkeiten ergeben werden.

Nach Möglichkeit Rückerstattung Ende des Schuljahres

Wir sagen daher zu, dass wir nach Ende des Schuljahres eine Schlussabrechnung unter Berücksichtigung aller wirtschaftlichen Gegebenheiten machen werden und unseren Familien dann nach Möglichkeit Beiträge rückerstatten.

Mit den Elternvereinen und den Eltern unserer SchülerInnen stehen wir in gutem Kontakt und möchten abschließend betonen, dass wir für Gespräche jederzeit offen sind.

Vielen Dank und bleiben Sie alle gesund!

HR Mag. Reinhard Hallwirth, Pädagogische Geschäftsführung
Dr. Katja Pistauer Fischer, Wirtschaftliche Geschäftsführung
Dipl.-Päd. Eva Lindl, Bereichsleitung