Mit einer Segnungsfeier wurde am Donnerstag die Erweiterung des privaten Gymnasiums Klosterneuburg (pGK) eingeweiht. Das neue Gebäude bietet Platz für die Oberstufe und einige Sonderunterrichtsräume. Zahlreiche Ehrengäste feierten den Gottesdienst mit und freuten sich mit der Schulgemeinschaft, als im Anschluss das Gebäude auch symbolisch seiner Bestimmung übergeben wurde – mit einem beherzten Scherenschnitt durch das rote Eröffnungsband.
Klosterneuburg/Wien, 13. April 2024 | Vor rund vier Jahren startete im pGK in Klosterneuburg der Schulbetriebe mit zwei ersten Klassen. Schüler:innen und Lehrkräfte lernen und arbeiten seitdem gemeinsam im Übergangsgebäude in der Strandbadstraße. Doch der Platz wurde knapp, für die Oberstufe musste daher zusätzlicher Schulraum geschaffen werden: Der Erweiterungsbau enthält nun neben Klassenzimmern auch einige Sonderräume etwa für Biologie, Physik und Chemie sowie einen Veranstaltungssaal. Am endgültigen Standort Pionierviertel für die Schule wird festgehalten, so die übereinstimmende Aussage aller Verantwortungsträger. Derzeit sind weitere Planungsarbeiten im Gange.
Dank an langjährige Wegbegleiter:innen
Schulleiter Johannes Poyntner begrüßte die Gäste mit einer kurzen und launigen Rede, die er dazu nutze, um den langjährigen Wegbegleiter:innen der Schule persönlich zu danken — und nannte vor allem zahlreiche Vertreter:innen aus der Gemeinde, dem niederösterreichischen Bildungsministerium, der Erzdiözese Wien und dem Stift Klosterneuburg. Ohne sie würde es die Schule nicht geben, so Poyntner.
Andrea Pinz, Leiterin des Schulamts der Erzdiözese Wien, schloss sich an mit einigen persönlichen Erinnerungen aus den vergangenen Jahren. So erzählte sie etwa, wie die Idee zum privaten Gymnasium in Klosterneuburg einst buchstäblich aus einem „Frühstücksei“ geschlüpft sei und wie ihr beim Maturavorsitz im öffentlichen Gymnasium der Stadtgemeinde „der perfekte Direktor“ für die Schule vorgeschlagen wurde. Heute sei die Schule ein Ort, an dem der große „Pioniergeist der eingeschworenen Schulgemeinschaft“ zu spüren sei, so die Schulamtsleiterin. „In unserer Schule erlebe ich eine Pädagogik, in der die Menschenbildung an oberster Stelle steht — ohne dass das Akademische vernachlässigt wird.“
Stift Klosterneuburg als Partner
Propst Anton Höslinger stand gemeinsam mit Generalvikar Nikolaus Krasa von der Erzdiözese Wien dem Festgottesdienst vor. Das Stift fühle sich als Grundeigentümer der Schule sehr verbunden und stehe weiter als Partner zur Verfügung, so der Propst, der auch die gute Partnerschaft mit der Erzdiözese betonte. Mit dieser habe man gemeinsam eine christliche Schule möglich gemacht, in der die Schüler:innen eine Ausbildung für „ihren Weg in das Leben hinein“ erhielten. Heute erbitte man „Gottes Segen für die Gebäude, aber vor allem für die Menschen, die hier leben und arbeiten.“
Beim liturgischen Teil der Feier nahm Nikolaus Krasa die Gäste mit auf eine wahrlich große Zeitreise: Die Lesung aus dem „Buch der Weisheit“ ließ ihn zumindest gedanklich in die „multikulturelle, multiethnische und multireligiöse Metropole“ Alexandria rund um Christi Geburt zurückgehen, wo die Schrift wohl einst verfasst wurde. Das „Buch der Weisheit“ wolle seinen Schüler:innen vor allem Menschenfreundlichkeit vermitteln, so Krasa. Das sei vielleicht der Clou, „warum wir Christen so gute Schule machen: Weil Gott als Pädagoge uns so viel zutraut.“ Für die musikalische Untermalung der Segnungsfeier sorgte der Unterstufenchor des Gymnasiums unter Leitung von Christian Müller.
Gemeinde: pGK als Bildungsmeilenstein mit topmoderner Ausbildung
Auch die Gemeinde war selbstverständlich bei der Segnungsfeier dabei. „Der Ausbau unseres Schulangebots schreitet sichtbar voran“, erklärte Bürgermeister Christoph Kaufmann im Anschluss. Er sieht mit dem neuen Gebäude „zugleich neue Räume, Perspektiven und Möglichkeiten für die Bildung in Klosterneuburg eröffnet und das pGK als Meilenstein, „damit Klosterneuburg jungen Menschen jene Basis bieten kann, auf der sie ihre Zukunft aufbauen können.“ Eine maßgebliche Erweiterung des Bildungsangebots der Stadt konstatiert die für die Bildungsbelange zuständige Vizebürgermeisterin Maria Theresia Eder. „Besonders in den gefragten MINT-Fächern erhalten Schülerinnen und Schüler hier eine topmoderne Ausbildung, die den Anforderungen unserer Zeit gerecht wird.“
Große Freude bei den Schüler:innen
Die Schüler:innen der 5. Klasse freuen sich jedenfalls sehr über den Erweiterungsbau und haben überhaupt nur Gutes über ihre Schule zu berichten. Schulsprecher Max K. (15) gefällt vor allem, dass die Schule nicht so groß ist. „Bei uns ist die Atmosphäre sehr familiär“, erzählt er. Auch die Beziehung zu den Lehrer:innen ist dadurch eine andere, denn alle kennen sich gut. „Die Lehrer:innen sind sehr engagiert und unterstützen uns immer“, sagt Max. Lieblingsfächer hat der dennoch: Geographie und Geschichte haben es ihm angetan. Auch Emelie K. (14), stellvertretende Schulsprecherin, hat ihr persönliches Lieblingsfach, Englisch. Sie freut sich über die jungen Lehrer:innen an der Schule. Das neue Gebäude findet sie cool. „Wir konnten mitbestimmen und mitgestalten, das war toll“, erzählt sie.
MINT-Schwerpunkt, eEducation und soziales Lernen
Das private Gymnasium und Realgymnasium Klosterneuburg legt den Schwerpunkt auf die sogenannten MINT-Fächer: Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Auch die Vermittlung digitaler Kompetenzen spielt im Unterricht eine große Rolle; die Schülerinnen und Schüler lernen am pGK beispielsweise den verantwortungsbewussten Umgang mit neuen Medien. Die Schule ist als eEducation-Expert-Schule zertifiziert. Ergänzt werden MINT-Schwerpunkt und digitale Bildung durch klassenübergreifende Projekte im sozialen und schulpastoralen Bereich. Die Nachmittagsbetreuung der Schule bietet vielfältige sportliche und kulturelle Aktivitäten.