„Sei ein Zeichen!“ als Thema und Auftrag

Und wieder neigt sich ein besonderes Schuljahr seinem Ende entgegen. Aus diesem Anlass wurde am Donnerstagabend der traditionelle MitarbeiterInnengottesdienst der Privatschulen der Erzdiözese Wien festlich begangen: Gemeinsam mit Generalvikar Dr. Nikolaus Krasa und Dompfarrer Toni Faber feierten rund 350 MitarbeiterInnen und PädagogInnen im Dom zu St. Stephan Eucharistie. Das einprägsame Thema des Gottesdienstes lautete „Sei ein Zeichen!“.

Das Datum des MitarbeiterInnengottesdienstes war mit Bedacht gewählt. Jährlich am 24. Juni wird das Hochfest des heiligen Johannes des Täufers begangen. Der „Johannistag“ ist eng verknüpft mit der Sommersonnenwende — die Tage werden kürzer und das Kirchenjahr schreitet dem kommenden Weihnachtsfest und damit der Geburt Christi entgegen. Der hl. Johannes kann also auch als Zeichen gesehen werden, das auf Jesus hinweist. Und um „Zeichen“ im mehrfachen Sinn ging es auch bei dieser das Schuljahr abschließenden gemeinsamen Feier.

Selbst ein Zeichen sein als „Auftrag“
In seiner Predigt griff Generalvikar Nikolaus Krasa das Thema auf und verwies auf den berühmten Isenheimer Altar des Renaissancekünstlers Matthias Grünewald. Auf diesem sieht man Johannes den Täufer mit ausgetrecktem Zeigefinger auf Jesus zeigen, der am Kreuz hängt. Johannes sei „ein lebendiges Zeichen“, so der Generalvikar. „Johannes der Täufer lebt das, was er sagt. Er lässt sich voll und ganz auf den Weg ein, den Gott mit ihm geht.“ Dabei aber zeige er nicht auf sich selbst, so Krasa weiter und betonte, wie wichtig diese uneitle Haltung sei.

Der Gottesdienst war dabei auch als eine Art „Auftrag“ für die MitarbeiterInnen und PädagogInnen der Schulstiftung konzipiert, wie der Generalvikar in seiner Predigt weiter ausführte. Im ganz normalen Schulalltag seien alle dazu aufgerufen „den Jugendlichen ein Wegweiser zu sein“. Dies sei die große Aufgabe unseres Glaubens als Christen: „Wie Johannes der Täufer sind wir Wegweiser, die auf Christus hinweisen.“

„Haben Sie einen glücklichen Sommer!“

In ihren Schlussworten dankte Schulamtsleiterin HRn Andrea Pinz allen PädagogInnen und MitarbeiterInnen der Privatschulen der Erzdiözese Wien für das vergangene Schuljahr: „Ich sage danke, dass Sie gerade in den vergangenen Monaten unsere Schulen mitgestaltet haben, die für so viele junge Menschen Lebensorte sind.“ Zusammen arbeiten und zusammen feiern, das habe eine besondere Qualität, freute sich Pinz über den gemeinsamen Gottesdienst und wünschte abschließend „einen glücklichen Sommer“.

Feierliche Ehrung und Verabschiedung von verdienten MitarbeiterInnen
Im Anschluss an den Gottesdienst wurden verdiente MitarbeiterInnen der Schulen und der Verwaltung der Schulstiftung persönlich mit Dekreten geehrt. Hervorzuheben ist hier Frau HRn MMag. Dr. Eva Hintringer, BA MA die in den Ruhestand verabschiedet wurde. Als Direktorin der Handelsakademie und Handelsschule des Campus Sacré Coeur Wien lenkte sie 13 Jahre lang mit Umsicht, Zukunftsblick und viel Engagement die Geschicke der kaufmännischen Schulen und des angeschlossenen Aufbaulehrgangs. Unter ihrer Leitung wurde die HAK/HAS zuletzt mit dem Siegel e-education EXPERT.SCHULE des Bildungsministeriums ausgezeichnet. Insgesamt verbrachte Eva Hintringer sogar ganze 36 Jahre am Standort: Neben ihrer Zeit als Direktorin besuchte sie den Schulcampus Sacré Coeur Wien auch fünf Jahre als Schülerin und 18 Jahre als Lehrerin. Unterrichtet hat die leidenschaftliche Pädagogin übrigens bis zuletzt.

Sacré-Coeur-Chor setzt karitatives Zeichen

Gesanglich begleitet wurde der Gottesdienst durch den Chor der musisch-kreativen Klassen 5bm und 7cm des Gymnasiums Sacré Coeur Pressbaum unter der Leitung der beiden Pädagogen Bence Caranko und Dominik Krenn. „Wir haben uns so gefreut, endlich wieder singen zu dürfen“, erklärte vorab eine Schülerin der 7cm das begeisterte Engagement der jungen SängerInnen. Die Sacré-Coeur-SchülerInnen nahmen die zusätzlichen Proben außerhalb der Schulzeit gerne in Kauf, „um wieder ein bisschen Normalität zu haben.“

„Und wenn wir dabei auch noch was Gutes tun können, freuen wir uns umso mehr“, so die Schülerin. Denn: Im Anschluss an Gottesdienst und Ehrungen wurde ein karitatives „Miniaturkonzert“ zum Besten gegeben, bei dem Spenden für eine Schule und ein Kinderspital in Afrika gesammelt wurden. Die Partnerschule St. Bernadette in Jinja, Uganda wird von Sr. Lucy Kabagwery geleitet. Das private Kinderspital wird in Nigeria gebaut — sechs Räume stehen bereits, doch es fehlt Ausrüstung und Geld für medizinisches Personal. Leiter und Initiator Efosa Osagie war beim Gottesdienst anwesend und stellte sich und sein Projekt im Rahmen des Benefizkonzertes kurz vor.

Eindrücke vom Gottesdienst