Die Schulstiftung der Erzdiözese Wien lud auch dieses Jahr ihre Pädagog:innen und Leiter:innen zu einem besinnlichen Einkehrabend in der Fastenzeit in den SophieBaratSaal des Sacré Coeur Wien ein. 

Bereichsleiterin Eva Lindl von der Schulstiftung hieß die Teilnehmer:innen herzlich willkommen und betonte in ihrer Begrüßung, wie wichtig es sei, sich auch abseits der täglichen Herausforderungen Zeit für Ruhe und Kontemplation zu nehmen. 

Markus Schlagnitweit, Theologe und promovierter Sozialwissenschaftler mit Schwerpunkt Christliche Sozialethik und Katholische Soziallehre, sprach an diesem Abend zum Thema „Das Kreuz als politisches Zeichen“. Der Referent ist aktuell mit der Leitung und „Neuerfindung“ der Katholischen Sozialakademie Österreichs beauftragt, für die das Ziel „ein gutes Zusammenleben für alle“ im Mittelpunkt steht. 

Er nahm in seinen Ausführungen stark Bezug auf sein aktuelles Buch „Was würde Jesus tun“ und betonte, dass das Kreuz seine provokative Kraft erhalten müsse. Es sollte den Menschen nicht darum gehen, wie man leben muss, um die Erlösung zu verdienen, sondern sich mit Leidenschaft für ein gutes Leben für alle einzusetzen. Schlagnitweit brachte die Geschichte von Jesus mit der heutigen Zeit in Verbindung, indem er die Fragen stellte: „Was ist die gefährliche Botschaft in den Evangelien? Was daran gilt heute noch? Was davon ist immer noch kritisch, brisant und konfliktträchtig?“ Jesus sei nicht harmlos für die, die es sich gerichtet haben. Er sei unbequem für politische Machthaber, so der Theologe. 

Auch das nahende Osterfest setzte er in Bezug zur heutigen Zeit. Auferstehung bedeutet demnach als Wendepunkt einer Krise nicht, dass es danach zurückgeht zur früheren Normalität, sondern, dass es anders weitergeht. „Wir bräuchten in vielen Bereichen Neuaufbrüche. Vieles verläuft in Sackgassen“, so Dr. Schlagnitweit. 

Folgende Impulsfragen, die zum Teil gleich vor Ort diskutiert wurden, gab der Referent den Teilnehmer:innen zur Reflexion mit: 

  • Wie politisch bin ich? Bin ich politisch? 
  • Wo stehe ich in der Nachfolge Jesu?  
  • Wofür brenne ich? Was ist meine Passion?  
  • Worauf hoffe ich? 

„Hoffnung ist die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“
Václav Havel

Dieses Zitat war ein würdiges Schlusswort eines gelungenen Abends. 

Herzlich bedanken möchten wir uns auch bei der sehr kurzfristig aus dem Lehrkörper des Gymnasiums Sacré Coeur Wien eingesprungenen Frau Prof. Prinz-Lien, die den erkrankten Pianisten wunderbar vertreten hat. Die dargebrachten Klavierstücke haben dem Einkehrabend einen würdigen Rahmen verliehen. 

Im Anschluss konnten sich die Teilnehmer:innen bei Speis und Trank noch gemütlich austauschen und den Abend in hoffnungsfroher Atmosphäre ausklingen lassen.