Am Donnerstag, 11. Mai 2023 machten sich die Schülerinnen und Schüler aus den vierten Klassen der Privatschulen der Erzdiözese Wien beim Klemensfest auf die Spuren des Heiligen Klemens. Ein eigens erstelltes Arbeitsheft mit der Geschichte des Heiligen, Rätseln und dem Rezept für das Klemensweckerl, begleitete die Schülerinnen und Schüler durch den Tag.
Das Fest war ursprünglich zum 200. Todestag des Heiligen im Jahr 2020 geplant, musste jedoch coronabedingt abgesagt werden. Nun hatten die Kinder endlich die Gelegenheit den Stadtpatron von Wien besser kennen zu lernen. Organisiert wurde das große Fest vom Schulamt der Erzdiözese Wien unter Federführung von Fachinspektorin Gertrud Theil.
Wer war der Heilige Klemens?
Klemens Maria Hofbauer wurde am 26. Dezember 1751 als Kind armer Eltern in Tasswitz bei Znaim geboren. Er hatte 11 Geschwister. Sein Vater starb als er sechs Jahre alt war. Er wurde Ministrant und hatte den Wunsch Priester zu werden. Das war aber aus finanziellen Gründen nicht möglich, daher machte er eine Bäckerslehre, um sich das Geld für das Studium zu verdienen.
1784 trat er in den Redemptoristenorden in Italien ein und wurde 1785 zum Priester geweiht. Danach erhielt er den Auftrag in Österreich ein Kloster zu gründen. Josef der II. wollte davon jedoch nichts wissen und Klemens wurde von seinem Orden nach Polen geschickt, wo er das geistliche Zentrum St. Benno aufbaute. Er setzte sich ganz besonders für Kinder, Waisen und Arme ein. Nach 20 Jahren ging er nach Wien und wurde Kirchenrektor in St. Ursula. Er erhielt den Ehrentitel „Apostel von Wien“. Am 15. März 1820 starb Klemens Maria Hofbauer in Wien. 1909 wurde er heiliggesprochen und 1914 zum zweiten Stadtpatron von Wien ernannt.
Auf den Spuren des Heiligen Klemens – Spielstationen
In 18 verschiedenen Spielstationen konnten die Schülerinnen und Schüler Episoden aus dem Leben des Heiligen Klemens noch einmal durchspielen, hören und gestalten:
- In der Bäckerei Grimm haben die Kinder Einblick in das Bäckerhandwerk erhalten, das auch der Heilige Klemens erlernt hat.
- Bei Maria am Gestade, wo heute die sterblichen Überreste von Klemens Maria Hofbauer liegen, haben die Kinder beim Schrein mit den Gebeinen des Heiligen mehr über ihn erfahren und für jede Klasse wurde eine Kerze entzündet.
- Klemens war einer, der barmherzig war und auf andere schaute. Daher gestalteten die Teilnehmenden bei der Station im „quo vadis?“ am Stephansplatz ein kleines Herz und aus allen kleinen Herzen wurde ein großes gemacht.
Gottesdienst im Stephansdom
Beim Gottesdienst im Stephansdom feierte Generalvikar Nikolaus Krasa mit den Schülerinnen und Schülern, Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorgern, Pater Dominic O’Toole (Kirchenrektor der Redemptorist von Maria am Gestade) und Dompfarrer Toni Faber. Die Lebensgeschichte des Heiligen Klemens wurde für alle greifbar und mit einer großen Schatzkiste visualisiert. Bei der Predigt rechnete Generalvikar Krasa gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern wie viele Kilometer der Heilige Klemens (großteils zu Fuß) unterwegs war und wünschte allen, dass sie täglich erfahren, dass Jesus auch mit ihnen unterwegs ist.
„Ein Heiliger mit Ecken und Kanten“
Die Leiterin des Schulamts, Andrea Pinz freute sich: „Klemens Maria Hofbauer ist ein Heiliger mit Ecken und Kanten, seine Persönlichkeit und sein Leben bieten damit zahlreiche Anknüpfungspunkte für junge Menschen heute. Mehr als 600 Kinder aus den Abschlussklassen unserer diözesanen Volksschulen haben sich in einer spannenden Rätselralley zu Stationen seines Lebens aufgemacht und miteinander in einem Gottesdienst erlebt, was uns heute noch mit dem Wiener Stadtpatron verbindet. Das freut mich als Schulamtsleiterin sehr, denn der gemeinsame Tag macht sichtbar, dass unsere Schulen mitten in der Diözese stehen und die Geschichte für die Kinder lebendig und bedeutsam ist.“
Eindrücke vom Klemensfest
Alle Fotografien: © Erzdiözese Wien/Florian Feuchtner