„Lasst euch als lebendige Steine

zu einem geistigen Haus aufbauen!“

1 Petr 2,5

 

Im Rahmen einer feierlichen Andacht konnte Generalvikar Dr. Nikolaus Krasa, der auch in seiner Funktion als Vorsitzender den Aufsichtsrat der Schulstiftung der Erzdiözese Wien vertrat, den neuen Zubau des Gymnasiums am Campus Sacré Coeur Pressbaum im Beisein zahlreicher Ehrengäste segnen. Die Nutzung der neuen Räumlichkeiten konnte schon während der Pandemie eingeschränkt beginnen, nun werden sie mit noch mehr Leben gefüllt.

An Hand der beiden Lesungen aus dem ersten Brief des Petrus und dem Ende der Bergpredigt aus dem Matthäusevangelium zeichnete Generalvikar Krasa das Bild einer Schule, die aus lebendigen Steinen auf einem stabilen Fundament gebaut ist. Die gesamte Schulgemeinschaft symbolisiert diese lebendigen Steine, die Gottes Liebe weitertragen in die Welt und die Essenz der Privatschulen der Erzdiözese Wien, den auf dem christlichen Glauben aufbauenden Gemeinschaftssinn, mit Leben füllen.

Gastgeberin Direktorin Mag. Sandra Spendlhofer begrüßte ihre zahlreich erschienenen Gäste mit einem kurzen Abriss der Geschichte des Campus Sacré Coeur Pressbaum und spannte dabei  den Bogen von der Gründung 1891 über die Einrichtung des Mädchengymnasiums im Schuljahr 1963/64 bis zur Übersiedlung der letzten verbliebenen Schwestern der Sacré Coeur Gemeinschaft nach Wien im Jahr 2000. Spendlhofer erinnerte an die 5 Bildungsziele, die von der Gründerin Madeleine Sophie Barat definiert und heute als Grundlage des Sacré Coeur-Spirits in allen Schulen spür- und erlebbar sind: Glaube, Intellekt, Verantwortung, Gemeinschaft und Wachstum.

Es sei schwierig gewesen, griff Spendlhofer  ein Zitat der wirtschaftlichen Geschäftsführerin Dr. Katja Pistauer-Fischer auf, „aus einem Kloster eine Schule, die den modernen Erfordernissen entspricht, zu machen.“ Es sei aber nach jahrelanger Vorbereitung und Arbeit gelungen, Tradition und Moderne erfolgreich zu verbinden – eine Kombination, die sich auch alltäglich im Unterricht bewährt hätte.

Die wirtschaftliche Geschäftsführerin der Schulstiftung Dr. Katja Pistauer-Fischer, MA MLS erinnerte an den Charakter des Standortes in Pressbaum am Beginn ihrer Tätigkeit im Jahr 2015, als der klösterliche Ursprung noch klar erkennbar und das damalige Internat im Originalzustand längst nicht mehr den Anforderungen des 21. Jahrhunderts entsprach. Pistauer-Fischer würdigte die enorme Gemeinschaftsleistung, die alle Leitungen der Einrichtungen am Campus, ElternvertreterInnen, Schulerhalter, sowie das Land Niederösterreich und der Bund aufbrachten, um den Zubau vom Einreichplan 2017 bis zur Fertigstellung kurz vor Ausbruch der Pandemie zu ermöglichen. Neben den erforderlichen Geldmitteln, sei es vor allem der Spirit, das gemeinsame Zusammenspiel, das die Umsetzung dieses umfassenden Bauprojektes ermöglicht habe.

Schulamtsleiterin HRin Mag. Andrea Pinz fasste jene Faktoren, die laut professionellen „School-Profilern“ unumgänglich für den optimalen Voraussetzungen für Bildung sind zusammen: eine zeitgemäße Pädagogik, ein förderliches Klima und eine adäquate bauliche Ausstattung. Pinz sah alle drei Faktoren am Campus Sacré Coeur Pressbaum auf eindrückliche Weise umgesetzt. Das förderliche Klima spiegle sich in allen Standorten der Privatschulen der Erzdiözese Wien gleichermaßen in der im Buch der Weisheit gelebten Definition „Das eifrige Bemühen um Bildung ist Liebe“ (Weisheit 6,17) wider. Zielsetzung aller Bildungseinrichtungen sei es, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu lebensbejahenden, entfalteten Persönlichkeiten, die von Gott geliebt werden zu begleiten und zu unterstützen. Die pädagogische Arbeit und die fortschrittliche Entwicklung am Gymnasium Sacré Coeur Pressbaum könne man an Hand der Chorauftritte, an Schwerpunkten wie den Europaklassen und der Begabungsförderung, sowie an modernen Innovationen wie dem Digital Art Room klar erkennen.  Zuletzt trage der nun eingeweihte Zubau zur Optimierung und Modernisierung der Räume bei, die nach 40 Jahren ohne bauliche Veränderung dringend notwendig geworden war. Alle Involvierten seien eine Leistungsvereinbarung eingegangen und würden so ihren Beitrag zum Gelingen von Bildung leisten. Der Campus Pressbaum sei nun nicht bloß eine illustre Filmkulisse, sondern auch ein konkretes Vorbild für einen idealen Bildungsort geworden – ganz ohne die Hilfe von „School-Profilern“.

Zuletzt zeigte sich Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister bei ihrem erstmaligen Besuch des Campus Sacré Coeur Pressbaum beeindruckt, sowohl von der geographischen Lage Mitten im Wienerwald, die Freiheit für Kopf und Herz vermittle, als auch von der gegenseitigen Wertschätzung aller am Projekt Beteiligten. Sie griff nochmals die Metapher der lebendigen Steine auf und erinnerte an Trockenmauern, die zur Stabilität viele große, aber auch zahlreiche kleine Steine benötigen würden. Es sei deshalb auch die intensive Zusammenarbeit einer Gemeinschaft nötig, um eine erfolgreiche und zukunftsfitte Bildung für die kommenden Generationen zu ermöglichen.

Zum Abschluss wurden die Gäste im Rahmen von Führungen durch den Zubau geleitet, um selbst die neuen Räumlichkeiten kennenzulernen.

Fotocredit: Markus Steininger, Gymnasium Sacré Coeur Pressbaum