Die SchülerInnen im Halbinternat der Mittelschule Sacré Coeur Wien setzten sich im Workshop „Armut in Österreich“ der youngCaritas intensiv mit den Themen Armut, Obdachlosigkeit und den Lebensumständen der Betroffenen auseinander.
Wenn wir über Armut sprechen, denken wir sofort an Länder in der dritten Welt, sicher aber nicht an Österreich, eines der reichsten Länder der Welt. Dennoch leben auch hier über eine Million Menschen an der Armutsgrenze. Gerade in dieser Zeit mit steigender Inflation und Energiekosten sind so viele Menschen wie noch nie von existenziellen Nöten bedroht. Für sie sind eine tägliche warme Mahlzeit oder ein beheiztes Zuhause im Winter eine Herausforderung und nicht selbstverständlich.
Einige der SchülerInnen kamen im Zuge des Workshops erstmals mit dem Thema Armut in Berührung, ihnen wurde durch praktische Übungen ein besseres Verständnis der Situation von armutsbetroffenen Menschen geboten. Es wurde nicht nur definiert, was man unter Armut versteht, wie Armut bzw. Armutsgefährdung gemessen wird, wer besonders armutsgefährdet ist, sondern auch erklärt, wie sich Armut auf das Leben der betroffenen Menschen auswirkt.
Die Jugendlichen wurden angeregt, sich Gedanken zu machen und Fragen zu beantworten: Wie kamen die Personen in filmisch gezeigten Beispielen in die Situation? Wie stehen ihre Chancen, wieder aus der Armutssituation rauszukommen?
Auch spielerisch wurde das Thema aufgegriffen: Anhand von auf Karten abgebildeten Dingen sollten die SchülerInnen mit individueller Begründung angeben, was für sie überlebenswichtig ist und was nicht. Die Bilder zeigten Wasser, Essen, Handy, Familie, tolle Schuhe usw.
Zusätzlich gab es auch viel Wissenswertes: Die Jugendlichen wurden u.a. über das „Kältetaxi“ informiert, das man rufen kann, wenn man Obdachlose entdeckt, die frieren. Das „Taxi“ mit SozialarbeiterInnen kommt rasch und bietet Schlafsäcke, Tee, warmes Essen an und informiert über Notschlafstellen.
Als wichtigste Botschaft blieb: Armut kann jeden und jede treffen!
Wichtigste Erkenntnis: Verurteilen wir nicht, helfen wir so, wie wir uns wünschten, dass uns in dieser Lage geholfen würde.