2020 jährt sich das Todesjahr des Priesters und Ordensvikars Klemens Maria Hofbauer zum 200. Mal — geboren wurde der Wiener Stadtpatron vor rund 270 Jahren in Tasswitz, heute Tasovice in Tschechien. Unter der Leitung von Generalvikar Nikolaus Krasa unternahmen die Schulführungskräfte der Erzdiözese Wien Ende September eine bereichernde Wallfahrt zum Geburtsort des „Apostels von Wien“.
Neben spiritueller Andacht und gemeinschaftlichem Erleben waren vor allem die kirchliche Verankerung und gemeinsame Ausrichtung der katholischen Privatschulen ein zentrales Thema der Pilgerreise. Es wallfahrteten MitarbeiterInnen des Wiener Schulamtes sowie DirektorInnen und HalbinternatsleiterInnen der Privatschulen der Erzdiözese Wien.
Klemens Maria Hofbauer — „Nur Mut, Gott lenkt alles“
Rund 70 Kilometer wanderten die Pilger von Schulamt und Schulstiftung gemeinsam — ihr Weg führte sie vom niederösterreichischen Ulrichskirchen über Ernstbrunn, Oberleis, Zwingendorf und Jaroslavice bis ins tschechische Tasovice. Hier schloss sich der Kreis, hatte doch die Wallfahrt mit einer Messfeier in Wiens gotischer Kirche Maria am Gestade begonnen, der Grabstätte von Klemens Maria Hofbauer. In Tasswitz/Tasovice wurde der Einsiedler, Priester und Ordensvikar 1751 geboren.
Begleitet wurden die WallfahrerInnen von Generalvikar Nikolaus Krasa, der die Bedeutung des Wiener Stadtpatrons für die Gegenwart unterstrich: „Klemens ist ein moderner Heiliger. Er ist ein Suchender, lange unterwegs bis er seine Berufung findet. Er ist einer, der immer wieder an seine Grenzen stößt. Er ist einer, der trotz mancher Misserfolge weitermacht, nicht einfach aufgibt.“

Spirituelle Orte und Kräfte entdecken
„Die gemeinsame Pilgerreise hat auch einen Rahmen geschaffen, innerhalb dessen wir spirituelle Orte und Kräfte in uns selbst entdecken konnten“, erzählt Schulamtsleiterin Andrea Pinz. „Es war eine besondere Erfahrung, die wir bei unseren Wanderungen miteinander teilten. Ich persönlich habe die vielen entschleunigenden Momente, aber auch die damit abwechselnden intensiven Gespräche auf dieser Wallfahrt als stärkend und inspirierend empfunden.“
Ähnlich empfand auch Gerda Stingeder, Direktorin der Privaten Mittelschule auf dem Campus Sacré Coeur Pressbaum: „Ganz wichtig ist für mich das ‚Weg vom Alltag‘ und den Weg zu meiner Mitte zu finden. Die Verbindung von Gehen und begleitenden Texten hilft mir auf diesem Weg.“
Von „vielen unvergesslichen Momenten“ berichtet Eva Lindl, Direktorin der Volksschule auf dem Campus Sacré Coeur Wien: „Unsere erste gemeinsame Fußwallfahrt bot einzigartige Begegnungen mit der Natur, bereichernde Gespräche unter KollegInnen und bereichernde Diskurse mit unserem Generalvikar und der Schulamtsleiterin. Dieses gemeinsame Gehen schuf die Möglichkeit für einen guten Rück- und Ausblick.“
Kirchliche Verankerung und gemeinsame Ausrichtung
Als größter konfessioneller Schulerhalter in Österreich vereint die Erzdiözese Wien 23 Schulen und drei Kindergärten unter dem Dach der diözesanen Schulstiftung und Hochschulstiftung. Rund 7.000 Kinder besuchen eine dieser Bildungseinrichtungen. Angesichts wachsender Säkularisierung und Pluralität in unserer Gesellschaft hat das Schulamt daher 2017 einen Entwicklungsprozess gestartet, der das christliche Profil der Schulen in den Blick nimmt.
„Es geht darum, im Leben und Lernen, im Umgang und im täglichen Tun unserer Schulen immer wieder die gemeinsame Basis des christlichen Menschenbildes bewusstzumachen“, so Schulamtsleiterin Andrea Pinz. Diese besondere Profilierung der katholischen Privatschulen der Erzdiözese war ein wichtiges Thema der Wallfahrt.