Eine Schülerin der Privatschulen wurde mit dem heuer erstmals vergebenen Hillel-Award ausgezeichnet: Olivia Predl vom Gymnasium Sacré Coeur Pressbaum konnte mit ihrer Abschlussarbeit die Jury überzeugen.
Der Preis prämiert herausragende Vorwissenschaftliche Arbeiten (AHS) und Diplomarbeiten (BHS), die einen thematischen Bezug und kritischen Zugang zu jüdischem Leben bzw. christlich-jüdischen Beziehungen in Gegenwart und Geschichte aufweisen.
Im Fokus: „Bildungssituation jüdischer Mädchen“
In ihrer Vorwissenschaftlichen Arbeit setzt sich Olivia Predl (8A) mit der „Bildungssituation jüdischer Mädchen der Wiener Oberschicht wie Elisabeth Ephrussi um 1900 bis 1938“ auseinander. Im Fokus stehen Wichtigkeit und Stellenwert von Bildung und Geschlechtergleichstellung, insbesondere vor dem religiösen und kulturellen Hintergrund nicht nur des beginnenden 20. Jahrhunderts, sondern auch mit dem notwendigen Blick in die Gegenwart. Die von Guida Lepuschitz betreute Arbeit im Fach Geschichte wurde mit einem stolzen, österreichweiten dritten Platz ausgezeichnet.
Festveranstaltung mit hochkarätigen Gästen
Die Preisverleihung fand im Rahmen eines Festakts im Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien in Anwesenheit u.a. von IKG-Präsident Oskar Deutsch und Bischof Tiran Petrosyan, Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) statt. Die Wiener Pastoraltheologin Regina Polak hielt eine Festansprache.
Hier geht’s zum Bericht über die Preisverleihung in religion.orf.at
Namensgeber: Hillel der Ältere
Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau am 27. Jänner 2025 hatte der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit heuer erstmals den „Hillel-Award“ ausgeschrieben. Der Preis soll jährlich an Schüler:innen gehen, die sich im Rahmen ihrer Abschließenden Arbeit mit Themen wie jüdischer Geschichte, jüdischem Leben in der Gegenwart und/oder Antisemitismus befassen. Mit der Auszeichnung soll zugleich der interreligiöse und interkulturelle Dialog gefördert werden.
Namensgeber des Preises ist laut Koordinationsausschuss der „legendäre jüdische Tora-Gelehrte ‚Hillel der Ältere‘ aus dem ersten Jahrhundert vor der Zeitrechnung.“ Er habe als sanftmütig und geduldig gegolten. Im Talmud werde berichtet, dass er den Kern der Tora in einem Satz zusammengefasst habe: Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht an. Seine Ergänzung war demnach: Das ist die ganze Tora. Alles andere sind Hinzufügungen. Geh und lern sie!
Gymnasium Sacré Coeur Pressbaum
Koordinationsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit