Abschied mit Tränen

Ende Jänner füllte sich der Festsaal mit Freunden, Mitarbeitern, Wegbegleitern und natürlich der gesamten Schulgemeinschaft, um Direktorin Großebner in die Pension zu verbschieden. Direktorin Gabriele Großebner sagt der Notre Dame de Sion nach 22 Jahren adieu: „Ich gehe  nach insgesamt 43 Jahren Tätigkeit im schönsten Beruf der Welt in Pension.“
Die Direktorin wurde mit einem Feuerwerk an Danksagungen und Musik gefeiert. Kinder und Lehrer haben Evergreens und Schlager umgetextet: Statt Udo Jürgens „Aber bitte mit Sahne“ hieß es „Ja, wir lieben dich Gabi“, vorgetragen von den Kindern der 3a.

Auch der große Schulumbau, die neue Fassade und die Fenster genauso wie die Freude der Kids über ihre neuen, kindergerechten Toiletten kommen in den neu getexteten Liedern vor: „Stimmt“, lacht Großebner. „Als ich das Haus von den Schwestern übernommen habe, gab´s die nicht. Aber auch Kinder haben mal ein Bedürfnis.“ Und immer wieder werden von den Kindern Herzen aufgestellt, die das beschreiben, was bleibt von 22 Jahren.

Beruf als Berufung

Großebner hinterlässt ihrer designierten Nachfolgerin Doris Marek eine katholische Schule mit Visionen, in ständiger Bewegung, aufmerksam und weltoffen, auch für „kreativen Ungehorsam“, um innerhalb der Vorgaben den Schulalltag so zu gestalten, dass er von den Kindern gut gelebt und erlebt werden kann. „Kinder sind das Wertvollste, das wir haben. Man muss ihnen alle Möglichkeiten geben, ihre Talente zu entfalten“, so Großebner.
„Damit habe ich nicht gerechnet. Das ist die wahrscheinlich längste und schönste Pensionierungsfeier, die es je gab“, sagt Großebner nach dem großen „Danke-Fest“ und man spürt ihre Betroffenheit, aber auch Freude samt Tränen. Die 22 Jahre als Direktorin hätten sie bereichert, beseelt und beglückt, sagt sie. „Ich war eine junge Frau, Mutter von zwei Kindern, blond und blauäugig in vielerlei Hinsicht, als ich 1997 hier Direktorin wurde. Eigentlich wollte ich das gar nicht, aber mein Mann Reinhold hat mir zugeredet und meinte ‚Du schaffst das!’“

Prosecco zum Finale

Die Zeit hier habe viel zu ihrer persönlichen Entwicklung beigetragen. „Was und wie ich bin, verdanke ich euch allen“, sagt Großebner. Der Abschied falle ihr natürlich schwer. Aber: „Ich hatte einen Traumberuf, ein Traumteam, habe eine Traumfamilie, Kinder und Enkel, für die ich jetzt viel mehr Zeit haben werde.“
Übrigens: Ein ganz besonderes Geschenk ließ sich das Lehrerteam für das Finale einfallen. Sieht aus wie ein Dornröschenbrunnen, ist aber ein Brunnen für Prosecco – das erklärte Lieblingsgetränk der Direktorin. Und beim Zuprosten regnete es goldene Konfetti-Blätter.